Projekte 

Mit diesen ausgewählten Projekten unterschiedlicher Akzentuierung möchten wir Ihnen einen Einblick in die Bandbreite unserer Tätigkeiten im Rahmen innovativer Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie praxisnaher Lösungen vermitteln. Haben Sie Fragen oder würden Sie gerne ein persönliches Gespräch mit uns führen, so senden Sie uns eine E-mail oder nehmen Sie telefonischen Kontakt auf.

 

Verfahren zur exakten Volumenstrommessung bei Regenwasserbehandlungsanlagen

Zur Zeit erfolgt die Messung der in Regenwasserbehandlungsanlagen abgeschlagenen Volumenströme über eine Höhenstandsmessung an der üblicherweise horizontal ausgebildeten Wehrkante in Kombination mit einer Berechnung der abgeleiteten Menge. Diese Form der Messung kann jedoch insbesondere bei kleinen Abflüssen hohe Ungenauigkeiten aufweisen, da sie punktuell an einer verhältnismäßig langen Wehrschwelle erfolgt und der untere Messbereich der Höhenstandsmessung wegen dynamischer Abflussstörungen nicht exakt erfasst werden kann. Kleine Abflüsse treten aber im Jahresentlastungsverhalten eines Regenüberlaufbeckens sehr häufig auf und dann in der Regel über lang anhaltende Zeiträume (Nachlauf) mit einem entsprechenden Abschlag von Schadstofffrachten in die Gewässer.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde ein Messverfahren mit dem Ziel entwickelt, kleinere Abschlagsmengen an Überlaufschwellen in Regenwasserbehandlungsanlagen erfassen zu können. Hierbei wird dieser Abschlag in einem zusammengesetzten Querschnitt (Rechteckwehr) segmentär in so genannten Messfenstern gebündelt und über eine Schwelle geführt, die auf dem Prinzip eines Messwehres beruht.

 

Wärmerückgewinnung aus der Druckluft von Belebungsanlagen

Die Wärmerückgewinnung aus der Druckluft von Belebungsanlagen kann einen wesentlichen Beitrag zum Wärmehaushalt von Kläranlagen liefern. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen eines Pilotprojektes auf der Kläranlage Herdorf des Abwasserverbandes Hellertal (ca. 40.000 EW) eine Wärmerückgewinnungsanlage installiert, die seit 1999 in Betrieb ist. Diese Anlage greift die bei der Druckbelüftung der Belebungsbecken anfallende Verlustwärme ab und speist sie in das Betriebsheizungssystem ein.

Zielsetzung des Projektes war es, zum einen den Einsatz von Fremdbrennstoffen (Heizöl) auf ein Minimum zu reduzieren und zum anderen zusätzliche Erträge aus der vollständigen Verstromung des Faulgases zu erwirtschaften.

Das positive Resultat:
Der mittlere Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnungsanlage ergab sich zu 65 %.
Eine Mehrverstromung der im Heizkessel weniger verbrauchten Gasmengen im Blockheizkraftwerk (BHKW) ist erreicht worden und durch Einspeisung dieser Gasmengen in das öffentliche Versorgungsnetz somit ein zusätzlicher wirtschaftlicher Ertrag durch Einspeisung dieser Gas-Mehrmengen in das öffentliche Versorgungsnetz zu erwarten.

Neben dem Aufzeigen der erzielbaren Energiesparpotentiale wurde ein allgemeingültiger Bemessungsansatz abgeleitet.

 

Aufbereitung und Verwertung von Kläranlagen- und Kanalsand

Ziel des mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens war es, aufgrund der Analysenergebnisse des Kläranlagen- und Kanalsandes der Stadt Köln auf der Kläranlage Köln-Stammheim eine geeignete Sandwaschanlage zu erstellen und mögliche Verwertungswege aufzuzeigen.

Als maßgebliche Teilaufgaben waren vorgegeben:
      Voruntersuchungen an verschiedenen Anlagenvarianten der Sandwäsche mit dem Ziel
      der Erarbeitung von relevanten Ausschreibungskriterien
      Ausschreibung einer Sandwaschanlage
      Begleitung der Erstellung der Sandwaschanlage als Pilotanlage
      Großtechnischer Versuchsbetrieb
      Auswertung der gewonnenen Ergebnisse hinsichtlich relevanter wasser- und
      abfallwirtschaftlicher,
      hygienischer und bautechnischer Grenzwerte
      Untersuchung relevanter Verwertungspfade inkl. Versuche
      Erarbeitung von Vorschlägen zur Verwertung im Raum Köln.

Nach Abschluss des Projektes wurden die gesammelten Erfahrungen und Resultate in einem umfangreichen Bericht dokumentiert.

 

Einsatz von Tensiden zur Reduzierung des Überschussschlammanfalls

Die beim Bioserve-Verfahren im Klärwerksbereich eingesetzten Tenside stellen nach bisherigen Erkenntnissen eine effektive Möglichkeit zur Reduzierung des Überschussschlammanfalls dar. Erste Resultate auf den Kläranlagen Neuss-Süd und Lemke haben eine Überschussschlamm-Reduktion in der Größenordnung von 30°% ergeben. Ein entsprechender Zwischenbericht liegt bereits vor.

Die Wirkung der Tenside ist im Wesentlichen auf folgende Mechanismen zurückzuführen:
      Zerstörung der Zellmembran an der Dosierstelle
      Dispergierung der nicht mischbaren C-Verbindungen (Fette)
      Herabsetzung des Transportwiderstands der Zellmembran und Koaleszenzhemmung
      der Luftblasen.

Bei der Anwendung des Bioserve-Verfahrens sind verfahrenstechnische Voraussetzungen hinsichtlich Dosierstelle/ -mengen und Schlammabzugsregime zu beachten.

 

Kleinkläranlagenkataster

Für die Erstellung eines Katasters für Kleinkläranlagen (Grundstückskläranlagen) werden von uns die einzelnen Kleinkläranlagen im Rahmen von Ortsbesichtigungen nach vorheriger Terminabstimmung mit dem Betreiber hinsichtlich des baulichen Zustandes, der Funktionsfähigkeit und des ordnungsgemäßen Betriebes untersucht.

Die örtlichen Gegebenheiten (Kleinkläranlagentyp, Ausbaugröße etc.) sowie vorgefundene Mängel (z.B. Bauschäden, Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit etc.) werden erfasst und mit Hilfe von Fotos dokumentiert. Hierbei wird auch Einsichtnahme in vorhandene Wartungsprotokolle (Abwasseranalysen, Schlammabfuhrrhythmus etc.) und Betriebstagebücher genommen. Behördlich erteilte Befreiungen/Genehmigungen bzw. laufende Anträge werden mit einbezogen (Erteilungsdatum, Inhalt, Laufzeit etc.). Die erhobenen Daten werden in einer Access-Datenbank zusammengestellt und bewertet.

Die Methodik orientiert sich an dem kürzlich im Hirthammer Verlag erschienen Praxis-Handbuch "Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen" (Boller, Strunkheide, Witte).

 

Explosionsschutzdokumente

Bei der Erstellung von Explosionsschutzdokumenten gemäß den Explosionsschutz-Regeln BGR 104 (bisher Explosionsschutz-Richtlinie ZH 1/10) sind nicht nur die normalen Betriebsbedingungen und die In- und Außerbetriebnahme der Anlage, sondern auch die evtl. technischen Störungen sowie menschliches Fehlverhalten zu berücksichtigen.

Der Explosionsschutzplan ist im Eingangsbereich der Kläranlage bzw. im Sonderbauwerk des Kanalnetzes deutlich sichtbar zu platzieren. Es ist sicherzustellen, dass die Beschäftigten über die möglichen Explosionsgefahren und die nach den Explosionsschutz-Regeln erforderlichen Schutzmaßnahmen belehrt werden. Die Belehrungen sind in angemessenen Zeitabständen zu wiederholen ( VBG 1 § 7 (2) (GUV 0.1) § 7 (2)). Die für die Sicherheit erforderlichen Schutzmaßnahmen sind in die Betriebsanweisungen einzuarbeiten. Ferner sind Fremdfirmen vor Arbeitsbeginn vom zuständigen Kläranlagenpersonal diesbezüglich einzuweisen und haben dies schriftlich zu bestätigen.

Im Rahmen unserer Tätigkeit erstellen wir entsprechende Gutachten mit detaillierter Schwachstellenanalyse, umfangreicher Fotododokumentation des IST-Zustandes sowie Ex-Zonen-Pläne und einen Katalog erforderlicher Maßnahmen.

 

Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen im Arbeitsschutzbereich

Das Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG -verlangt u.a. die Ermittlung und Beurteilung der Gefährdungen aller Beschäftigten bei der Arbeit. Der § 3 ArbSchG verpflichtet den Arbeitgeber, wirksame Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen und somit die Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitszustandes der Beschäftigten anzustreben. Um wirksame Schutzmaßnahmen zu treffen, müssen Arbeitsbedingungen und die sich daraus ergebenden Gefährdungen analysiert und beurteilt werden. Das Ergebnis einer solchen Beurteilung ist zu dokumentieren.

Wir untersuchen gemäß ArbSchG die folgenden Gefährdungsbereiche:
      Elektrische Gefährdung
      Brand- und/oder Explosionsgefährdung
      Thermische Gefährdung
      Biologische Gefährdung
      Physikalische Einwirkungen (z.B. Lärm)
      Weitere Gefährdungen (z.B. Sturz, Absturz, Ausrutschen)

und stellen dem Arbeitgeber die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung, die die Beurteilung der Gefährdungen, die zu treffenden Schutzmaßnahmen und deren Überprüfung enthalten.